Weihnachtsrundschreiben 2009

Liebe Mitglieder und Freunde,

nachdem Ihnen an dieser Stelle während der letzten 10 Jahre Herr Dr. Maurer von den Aktivitäten unseres Vereins berichten konnte, habe ich nun seit November 2009 das Vergnügen diese Aufgabe als neuer Vorstand des Vereins zu übernehmen. Herr Dr. Maurer bleibt unserem Verein erfreulicherweise als stellvertretender Vorsitzender erhalten. Auf seine langjährige Erfahrung würden wir nur ungern verzichten wollen. Neben den erfahrenen Köpfen in der Vereinsstruktur sind wir auf das Engagement unserer jungen Mitglieder besonders stolz. So haben sich auch dieses Jahr wieder unsere rückkehrenden Freiwilligen Nils Goldbeck und Jan Sonntag dazu entschlossen SEWA e.V. in Deutschland personell zu verstärken. Beide haben ihren Freiwilligendienst in Ouagadougou mit großem Erfolg absolviert (mehr dazu ab Seite 1 in unserem Weihnachtsnewsletter), wurde auf unsere Mitgliederversammlung im November 2009 als neue Mitglieder des Vorstandes integriert und werden verschiedene Aufgaben im Bereich Organisation und Projektplanung übernehmen (HIER klicken, um das komplette Anschreiben zu lesen).

Unsere Freiwilligendienste, die für SEWA e.V. eine wichtige Stütze in der Vereinsarbeit einnehmen und seit 12 Jahren eine enorme Bereicherung für alle Beteiligten darstellen, mussten dieses Jahr einen Rückschlag einstecken.  Seit der Freiwilligengeneration 2008/2009 wird dieser Dienst durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Rahmen des „weltwärts“-Programms finanziell gefördert. Dieses Programm hat uns in die Lage versetzt, unsere Freiwilligen besser zu betreuen und unseren Partner vor Ort dabei zu unterstützen. Allerdings haben wir durch die Einbettung der Freiwilligendienste auch Kompetenzen abgeben müssen. Oblag es bisher der entsendenden Organisation zu entscheiden, ob die Sicherheitslage im Zielland eine Entsendung zulässt oder nicht und ob ggf. die Sicherheitsvorkehrungen vor Ort verschärft werden mussten, so obliegt diese Aufgabe nun dem Bundesministerium, welches hier durch die Vielzahl der Einsatzstellen nur mit einer sehr generellen Lageeinschätzung agieren kann. Von dieser Regelung wurde SEWA e.V. leider mit voller Härte getroffen. Unsere beiden ausreisebereiten Freiwilligen Marco Obrecht und Stefan Haußner durften auf Grund eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes nicht nach Burkina Faso ausreisen, da dort nach Aussage des Amtes eine Gefahr von terroristischen Gruppierungen für unsere Freiwilligen ausgeht. Wir hoffen, dass diese Einschätzung im nächsten Jahr angepasst wird und eine erneute Entsendung von Freiwilligen zulässt.
Einziger Lichtblick in dieser sehr unerfreulichen und schwer nachvollziehbaren Wendung bleibt die Tatsache, dass sich Stefan Haußner, der keine andere Auslandsdienststelle finden konnte, trotzdem entschlossen hat unseren Verein weiter tatkräftig in Deutschland zu unterstützen (mehr dazu auf Seite 5 des Newsletters).

Natürlich bleiben wir auch ohne unsere Freiwilligen handlungsfähig, auch wenn wir ohne Sie auf den ständigen Komfort deutschsprachiger Ansprechpartner und Organisatoren in Ouagadougou verzichten müssen. So sind für 2010 eine Vielzahl von Projekten geplant. Diese betreffen sowohl die Elektrifizierung von Schulen und Krankenstation, als auch Investitionen in die Struktur unseres Partners in Burkina Faso. So ist in 2010 die Anschaffung eines eigenen PKW geplant. SEWA Burkina wird dadurch weniger Geld für die Anmietung eines Fahrzeugs ausgeben, um geplante Elektrifizierungen durchzuführen. Unsere Installationskosten verringern sich dadurch und es kommt effektiv ein noch größerer Teil unserer Spendengelder direkt bei den Empfängern an. Darüber hinaus werden wir unsere IT-Infrastruktur verbessern. Auch Burkina Faso verfügt inzwischen über mehr oder minder stabile Internetverbindung, auch wenn die Bandbreite noch hinter deutschen DSL Leitungen zurück bleiben. Durch besser PC’s und Netzwerkequipment können wir diese Ressource nutzen, um die Kommunikationen mit unseren burkinischen Mitarbeitern zu verbessern. Diese Investitionen stellen außerdem sicher, dass Sie sich auch in Zukunft die beeindruckenden Videodokumentationen unserer Arbeit anschauen können, die noch besser als jeder Newsletter und jedes Foto zeigt, wie positiv unsere Projekte in Westafrika aufgenommen werden (siehe: http://www.youtube.com/user/sewaburkina)

Aufmerksame Leser werden nachvollziehen können, dass SEWA e.V. auf beiden Kontinenten, in beiden Ländern, kontinuierlich gewachsen ist. In Deutschland zeigt sich das in einer beeindruckenden Zahl von Aktiven (eine Kurzübersicht finden Sie auf den Seiten 7 und 8 des Newsletters), welche die Basis unserer Arbeit darstellen. In Burkina Faso zeigt sich das durch eine Rekordzahl an elektrifizierten Schulen. Insgesamt 11 Schulen konnten seit dem letzten Weihnachtsrundschreiben mit einer solaren Beleuchtung versorgt werden! Die Dörfer Pougouzaibaogo, Moumomount Kindo, Firguindi, Nassoumbou, Bouro, Noufoundou, Tonon, Sadouin, Névri, Yagance, Bêma Silmi-Mossi und Saya besitzen nun eine Solaranlage. In letzterem Dorf konnte ich im Rahmen eines Besuches in Burkina Faso selbst an der Installation teilnehmen und kann Ihnen auch nach Jahren den beeindruckenden Effekt einer elektrischen Lichtquelle im nächtlichen Schwarz des ländlichen Westafrikas bestätigen.
Eine Vielzahl von Spendern haben diese Installationen möglich gemacht. U.a. war dies der Verein Focus e.V. Viernheim der die Elektrifizierung von drei Schulen in seiner Partnerkommune finanzierte. Weitere Spender war z.B. Schüler, Eltern und Lehrer des Gymnasiums Fürstenried, des Humboldt Gymnasiums Düsseldorf, der Grundschule Pfuhl und des Mörike Gymnasiums Esslingen sowie die Firmen CentroSolar, HumboldtSolar und Energy4u. Herr Sonntag, der während seines Freiwilligendienstes einen Großteil dieser Projekte begleitet hat, gibt Ihnen auf Seite 3 des Newsletters einen detaillierteren Einblick in diese Aktivitäten.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen wenigen Ausschnitten einen Eindruck von unserer Arbeit vermitteln – und wünsche mir, dass Sie uns dabei auch künftig weiter so intensiv unterstützen.
Im Namen des Vorstands und aller Aktiven des Vereins wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie ein frohes Fest und ein gutes Jahr 2010!

 

Philip Mewes
 

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